Schlafend hell und Schlafend dunkel

“... Das in Lichtwerten unterschiedlich photographierte Gesicht ist ein reproduziertes Gesicht, eine reine Fläche in Schwarz und Weiß, zusätzlich verfremdet durch geringe Vergrößerung, die aber eine Transformation gleich kommt. Dürer träumte davon: „Mit seinem >Vier Büchern von menschlicher Proportion< und der Idee, daß man von einer Gesichtsform zur anderen mittels geometrischer Transformation gelangen kann“ (3).
Das abgeleitete Gesicht, das Phantasma der Deduktion - diese Geschichte ist noch zu schreiben. Sie führt uns zum Ideal der Eigenschaftslosigkeit und zu Musils Vorstellung vom „mathematischen Gesicht“ (4). Wenn Georgia vom „Gesicht einer Künstlerin an sich“ spricht , solch abstrakte Töne anschlägt, steht sie im Horizont dieser skizzierten Tradition. Was bedeutet das nun? ...”

Zitat: Ramin Schor, aus „Was ist ein Gesicht?“, Katalog „45 Künstler gründen eine Baumfabrik“, 1997

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