Susanne Neuburger 2006Fünf mit Tischtüchern versehene Tische sind Projektionsfläche für Videoarbeiten, in denen Georgia Creimer aus der Vogelperspektive aufgenommene geloopte Videosequenzen zeigt, deren Handlungen an ähnlichen Tischen stattfinden wie jene, auf die sie projiziert werden. ...
Georgia Creimer
Die Installation „Hands on Tables“, situiert im Bereich der Produktions- und Präsentationsräumlichkeiten der Winzer Krems, befindet sich in einem stark ansteigenden Verbindungsgang mit einer Länge von ca. 30m und einer Breite
von 3m.
5 Tische alltäglichen Ausmaßes (90x120 cm) sind in gleichmäßigen Abständen über die Länge des Ganges verteilt, ihre weiß gedeckten Tischplatten stehen als Projektionsflächen für jeweils einen Film zur Verfügung.
Jeder der Filme zeigt eine Handlung, die auf dem jeweiligen Tisch auch tatsächlich stattfinden könnte: Es wird gegessen, gespielt, gekocht, Menschen sitzen einander händchenhaltend vis-a-vis, Wein wird ausgeschenkt. Zu sehen sind nur die Hände der Mitwirkenden, sowie alle Objekte, die sich unmittelbar über der Tischplatte befinden.
Alle verwendeten Filme sind aus einer Vogelperspektive gedreht und werden von in der Decke versteckten Beamern so projeziert, dass das Bild auf dem Tisch im Massstab 1:1 entsteht, sie sind ungeschnitten und werden in Endlosschleifen gezeigt.
Der Blick des Besuchers ist einerseits ein voyeuristischer: Er schaut über die „unsichtbare Schulter“ des Akteurs und kann in aller Ruhe fremde Szenen beobachten. Zum Anderen hat er die Möglichkeit, sich mit den Handelnden zu identifizieren: vor der Tischkante stehend könnten die Hände, die er sieht, seine Hände sein.
„Hands on Tables“, läßt ein Wechselspiel entstehen zwischen illusionistischen Bildern und abstrakten zweidimensionalen Tafelbildern.