Greetings from Vienna (deconstructing landscape)

Pia Jardí 2013

Die Vedute des achtzehnten Jahrhunderts – Malereien, die als Andenken an die besuchte Stadt von den privilegierten Reisenden, die die Grand Tour des europäischen Kontinents machten, erworben wurden – stellten die Landschaft auf eine charakteristische Art und Weise dar. Es waren Panoramaansichten der Stadt, die von einem einzigen, unmöglichen Standpunkt aus die symbolträchtigste Architektur abbildeten. Es lässt sich behaupten, dass von dieser „konstruierten Landschaft“ der Stadt eine fortlaufende Linie existiert,  die sich während des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts weiterentwickelte. Einhergehend mit dem Wachstum des massiven Tourismus wurden die Postkarten beliebt: Fotografien im Standardformat und von guter Druckqualität,  die eine „konstruierte Landschaft“ mit der charakteristischen Architektur abbilden. Diese „konstruierte Landschaft“ ist in der Gegenwart dank der Tour Operators das Klischeebild, das man von vielen europäischen Hauptstädten in sich trägt.

Jede Art und Weise, ein Territorium darzustellen, bedeutet, eine Kartografie von diesem zu erstellen, das heißt, es werden manche Daten registriert und andere fallen gelassen. Jede Darstellung  eines  Raumes bedeutet in gewisser Weise, eine symbolische Konstruktion desselben durchzuführen. Diese symbolische Konstruktion schafft einen bestimmten Sinn. Was einem als Landschaft erscheint ist nicht so sehr dis physische Umwelt, die einen umgibt, sondern ein geistiges Konstrukt, das die gesamte Tradition kultureller, ästhetischer und wahrnehmungsbezogener Werte beinhaltet, welche die Geschichte rund um diesen Begriff geprägt hat. Wenn es um den Symbolwert städtischer Landschaft geht, so bildet die Architektur eine grundlegende Achse.

Greetings from Vienna (Deconstructing Landscape) stellt die Arbeit von vier Künstlern vor, die in Wien leben und die vom Standpunkt der gegenwärtigen Wirklichkeit aus ein Bild dieser städtischen Landschaft entwerfen. Die Wandlung der Gewohnheiten und der fotografischen Erzähltechniken zieht bedeutende Veränderungen in der Art und Weise, Landschaft darzustellen, nach sich, wobei vor allem die Verwendung digitale Technologien hervorzuheben ist. In Bezug stehend mit der Postkarte –dem statischen Klischeebild Wiens- wird die Stadt heute in dieser Ausstellung anhand einer Heterogenität architektonischer Schauplätze dargestellt. Dies geschieht mittels dynamischer Bilder, die widergespiegelt, fragmentiert, einander gegenübergestellt, geschnitten und rekodifizert werden ...